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Weinernte 2015

„Selbst wenn es sich nach einem Klischee anhört, so einen Jahrgang wie den Jahrgang 2015 hat es im Murray Darling noch nie gegeben.“ Liz Marwood - Weinmacherin.

Normalerweise ist die Reifezeit im Murray Darling anfällig für ausgedehnte Hitzeperioden, aber dieses Jahr war es sehr viel kühler. Das hat zu einer längeren Reifephase geführt, in der die Trauben ausgeprägte sorten- reine Eigenschaften in mehreren Spektren entwickeln konnten. Aufgrund der kühlen Witterung wurde mit der Lese etwa 2 Wochen später als üblich begonnen.

Allerdings wurde die ganze Sache durch einen kurzen Hitzeschub gegen Ende Januar beschleunigt. Mehrere rote und weiße Rebsorten reiften zur gleichen Zeit, wodurch sich die Lese etwas verkürzte.

Dies hat eine Reihe von Aromen und Geschmacksnoten erbracht: von Gras-, Zitrus- und Mineraltönen bis hin zu tropischen Geschmacksexplosionen bei den weißen Trauben, von Gewürz- und Kräutereigenschaften bis hin zu reifen Pflaumen und dunklen Beeren für die roten Rebsorten.

Starke Temperaturschwankungen im Laufe des Tages (zumindest relativ für diese Region) haben dazu ge- führt, dass die Trauben viel Natursäure und Zucker produziert haben. Das hat einen gut balancierten Wein geschaffen, dem im Weinkeller weniger Säure hinzugefügt werden musste.

Die überdurchschnittlich hohen Temperaturschwankungen haben auch zur intensiven Farbe der Rotweine beigetragen. Auch wenn es noch früh ist, präsentieren sich die Rotweine aller Rebsorten – Syrah, Merlot, Cabernet, Petit Verdot und Pinot Noir – mit einer außergewöhnlichen Tiefe in der Farbe.

Sowohl Weinmacher als auch Winzervertreter haben dieses Jahr im Weingarten viel Zeit damit verbracht, einzelne Weingüter einzustufen und gewisse Anlagen von außergewöhnlicher Qualität und mit ausgeprägten oder interessanten Eigenschaften zu identifizieren.

Weiter haben wir andere Heferassen und Milchsäurebakterien sowie verschiedene Feststoffgehalte bei der weißen Gärung mit dem Ziel ausprobiert, die sortenreinen Eigenschaften zu intensivieren und die Textur zu verfeinern, um so den Bedarf nach unnötigen Zusatzstoffen zu mindern.

Erste Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Gärung weißer Rebsorten mit mehr (ca. 10%) Feststoffen einen Wein mit abgerundetem Geschmack am mittleren Gaumen und ausgezeichneter Textur ergibt, der sich auch im Rahmen der zeitlichen Zwänge eines kommerziellen Weinherstellers die lineare Gaumenstruktur und einen frischen, pikanten Abgang bewahrt.

Eine zweite malolaktische Gärung findet derzeit bei ausgewählten Chardonnay-Trauben statt und macht gute Fortschritte.

Außerdem haben wir begonnen, uns einleitende Möglichkeiten für den Verschnitt anzusehen, und sind auf dem besten Weg, einige 2015er Weine fertig zu haben.